Sunflowerklassenvereinigung

Sunflower Bestenermittlung 2020 Video

2020 Regatta Gallerie Martin

2020 Regatta Gallerie Susanne

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47. Bestenermittlung am 11. und 12. September 2021

Das zweite Mal findet die Regatta im Zeichen der Pandemie statt. Aber mit 3G (Geimpft, Genesen, Getestet) ist vieles normaler als im Vorjahr. Das Schöne am diesem Zusammentreffen gutgelaunter Sunflower-Seglerinnen und Segler ist auch die Tradition, zum Beispiel der leckere Abschluss der Veranstaltung mit Gulaschsuppe und selbstredend vegetarischer Variante. Der leiseste Zweifel, ob du das Ritual nun doch zu gut kennst, wird von der der Herzlichkeit der Segelgemeinschaft schnell beiseite gewischt. Zumal bei aller Konstanz die kleinen Veränderungen umso mehr auffallen. So ist jedes Mal auch wieder etwas anders und wird auch alten Hasen nicht langweilig. Das mag Grund genug sein, warum viele eine lange Anfahrt aus München oder dem Schwabenland in Kauf nehmen, um dieses kleine Boot über den Möhnesee zu steuern. Dabei gelang den 15 wackeren Segeltalenten auch diesmal wieder die richtige Balance – echte Wettfahrten, die auch Spaß machen. In diesem Jahr spielte das fantastische Segelwetter mit. Am Samstag hatten wir viel von beidem. Sonne und Wind zeigten sich am Sonntag etwas dosierter, aber von der freundlichen Seite. So waren fünf spannende Wettfahrten möglich. In seinem Bericht zur Bestenermittlung im Jahr 2006 drückte Heinz Insel drückte es mal so aus: "Es ist immer wieder ein Erlebnis, wie dieses kleine Segelboot unter den gleichen Umständen wie die größeren Bootsklassen, Spannung erzeugen kann. Wir haben die Möglichkeit, unsere Regatta durch das übersehbare Regattafeld verfolgen zu können. Das hat seinen besonderen Reiz." Für den ein oder anderen mag es nach Kinderboot oder Spielzeug aussehen. Wenn gestandene Menschen mit fast zwei Metern Körperlänge damit um die Wette fahren, ist aber tatsächlich seglerisches Können gefragt. Die dünne Schot, das kleine Ruder, das hölzerne Schwert, das Segel aus dünnem Nylonstoff – eine Sunflower ist sehr einfach gebaut, viel einfacher ginge nicht. Umso mehr kommt es auf die Seglerinnen und Segler an. Trimmen kann man praktisch nur durch seine Lage im Boot. "Das kleine Boot will behutsam und sensibel gesegelt werden", schrieb Heinz. Insofern ist Regattasegeln sowas wie eine Schule fürs Leben. Sei offen für deine Umwelt, beobachte das Wasser, spüre den Wind. Behalte die Nerven und konzentriere dich. Wer nur hinterher segelt, wir die anderen kaum überholen können. Beobachte sie, aber fahr lieber deinen Kurs. Genieße den Reiz des Einfachen. Aus einer Seglerzeitung zitierte Heinz diese Zeilen: "Traum von Freiheit - Verzicht auf Maschine - Gefühl statt Gewalt". In diesem Sinne sind Samstag um eins alle bereit für die erste turbulente Wettfahrt.

Samstag Erste Wettfahrt

Nach der Skipperbesprechung geht's gleich aufs Wasser. Der Wind ist günstig, aber auch voller Überraschungen. Meistens bläst es aus Südwest, aber böig drehend und dann mit all den Finessen des Wamelner Beckens am Möhnesee. Regatta-Leiter Sascha Bladt vom YSM setzt die Wettfahrten immer in Zweier-Blöcken an, das sei für Hochleistungssportler wie die Sunflower-Segler kein Problem. Kann man sagen, dass der erste Durchgang spannend war? Das Ringen um Platz 1 war es jedenfalls nicht. Stefan deutet an, was er an diesem Wochenende drauf hat und segelt soweit vorweg, dass mancher von seinem Zieleinlauf nichts mitbekommt. Also verlagert sich die Spannung auf die folgenden Ränge. Zuerst aber fordert die ausgesprochen kurze Startlinie heraus. Es gibt den ein oder anderen überraschenden Kringel, Gedrängel und viel Herdentrieb. Norman, der nach der ersten Runde noch zweiter ist, verliert später zwei Plätze und wird vierter. Das Ringen um Platz 2 kann Markus für sich entscheiden. Andreas Hofberger wird dritter. Sein Rezept ist aufgegangen, wenn auch nicht ganz so erfolgreich wie im letzten Jahr: Ruhe bewahren, nicht zu viele Wenden. Aber andererseits schon auf Winddreher achten. Dann lieber den Bug wechseln, als immer mehr abfallen müssen. Martin muss sich erst warmsegeln. Zwar kommt er gut über die Startlinie, bei der ersten Kreuz läuft es für ihn überhaupt nicht gut. Beim Kurs Nordwest schlagen laut die Wellen gegen den Rumpf, das bremst. Später kann er noch ein paar Plätze gutmachen und kommt als fünfter ins Ziel, nur wenig vor Holger, Klaus, Oskar und Andreas N. Jonny klebt nach gutem Start auf Rang 10, Thomas auf 11. Es folgen Philipp, Tumai, Anja und Michel.

Zweite Wettfahrt

Thomas hat kurz hinter der Startlinie Vorrang, aber keine Chance, am dem Bootspulk vorbeizukommen. Für alle misslich. Stefan ist außer Reichweite und lässt sich seinen ersten Platz nicht nehmen. Böen Stärke 3 scheinen Holger mit seiner Erfahrung von O-Jolle und Laser zu liegen. Er folgt uneinholbar für den Rest auf Platz 2. Martin konnte beim Start auf Backbordbug vorwegsegeln. Doch bereits an der Luvtonne ist jeder Vorsprung dahin. Berührung, Kringeln und hinterher. Auf dem Lineal läuft es nicht gut für Klaus. Martin, Andreas und Norman schieben sich vor und kommen in dieser Reihenfolge ins Ziel. Philipp und Anja rangeln auf dem Weg dorthin noch um den vorletzten Platz, den Anja erobern kann.

Dritte Wettfahrt

Vielleicht war die leckere Kuchenpause (Dank an alle Bäckerinnen und Bäcker!) fast zu lang. Der Wind hat nachgelassen. Mit anderthalb Stunden dauert diese Wettfahrt ungefähr doppelt so lang wie die vorhergehenden. Martin hatte einen guten Start und rundet als erster die Luvtonne, wähnt sich aber irgendwie schon auf dem Lineal. Stefan zeigt mehr als Fairness und weist Martin auf die zu umrundende 2 hin. Der kann den Fehler noch korrigieren, sich an Stefans Heck heften und mit einem "Privatwind" ihn sogar auf dem Weg zur 3 überholen. Neue Kreuz, neues Spiel. Stefan gelingt es, die Hofberger'sche Wetteranalyse abzurufen und das Boot clever in Fahrt zu halten, selbst wenn umlaufende Windveränderungen das so schwierig machen. Während Martin sich ungewollt in einem Flautenfeld kringelt, zieht Stefan vorbei und segelt den Vorsprung ins Ziel. Und Martin verliert einen weiteren Platz, beim ungewollten Stillstand an der Luvtonne. Auch Jonny erwischt es hier. Norman hat dagegen den Bogen raus und fährt einen zweiten Platz ein. Andreas H. und Holger zeigen seglerische Klasse. Beide können sich aus dem Schlussfeld weit nach vorn schieben und belegen am Ende Rang 4 und 5. Michel hat das richtige Windnäschen und wird sechster. Respekt, besser schneidet keiner der drei Jugendlichen an diesem Wochenende ab! Es folgen Jonny, Thomas, Markus, Oskar, Philipp, Klaus, Andreas N. und Anja. Das schöne Licht eines Spätsommertages begleitet unsere Outdoor-Hauptversammlung. Das bewährte Führungsduo aus Stefan Schwarz und Markus Schwarz bekommt erneut die Zustimmung. Alina wird via Videokonferenz die Kassenführung anvertraut, Martin steigt als Schriftführer ein. Stefan hat den Deutschen Segelerverband gebeten, für die Sunflower die Yardstickzahl 145 einzutragen - bislang ohne Reaktion. Nach wie vor lautet unser Ziel, dass 20 Boote starten. Und vielleicht gibt es 2022 sogar eine zweite Regatta rund um Fronleichnam am Brombachsee. Später zur Pizza leuchten das Gelb der Boote und das Rot der Abendsonne um die Wette. So schön kann der Ausklang eines erfolgreichen Segeltags sein.

Sonntag

Die Sonne hält sich heute wesentlich mehr zurück. Zu unserer Freude regen sich schon um 10 die Lüfte. Häufig kommt der Wind erst deutlich später runter zum See. Das Möhneseewasser kräuselt sich, es kann losgehen.

Erste Wettfahrt

Der erste Lauf startet um 10.21 Uhr. Auch wenn Stefan den Sieg quasi schon in der Tasche hat, einmal muss er noch Konstanz und Nervenstärke zeigen. Zeigt er! Schon gegen 11 Uhr kommt Stefan - wieder als Erster - ins Ziel. "Läuft :-)" - sein Fazit ist kurz und treffend. Ein guter Start mag ein mentaler Vorteil sein, aber häufig wird die Regatta auf der Kreuz entschieden. Martin kommt gut über die Startlinie, wird aber schon auf der ersten Kreuz von Stefan und Markus überholt. Die beiden liefern sich ein heißes Segelduell. Auf dem Lineal kann Markus sich an der Luvtonne 1 an die Spitze setzen. Doch auf dem letzten Vorwind-Kurs ist Stefan schneller. Seine Leebeule zur Mitte des Sees bringt den entscheidenden Vortrieb. Markus wird zweiter, Martin dritter. Andreas kann nach mittelmäßigem Start bei Rundung der türkischen 3 noch einige Plätze gutmachen und wird Vierter. Dabei hat er Norman, Holger und Thomas überholt. Auf Platz 8, 9 und 10 folgen Klaus, Jonny und Tumai, die sich alle im Lauf der Wettfahrt gesteigert haben. Zurückgefallen sind Oskar, Andreas N. und Philipp (wobei dem Vater wichtig ist, vor dem Sohn ins Ziel zu kommen!). Anja und Michel bilden den Abschluß. Der Wind ist nicht einfach. Windfelder streichen über den See. Für vielleicht zwei Minuten hast du Segelspaß, dann aber auch wieder längere Zeit kaum ein Lüftchen. Das nächste Windfeld kommt garantiert aus überraschend anderer Richtung. So ist oft auch eine Quäntchen Glück mit dabei. Aber besser so ein Wind als gar keiner!

Zweite Wettfahrt

Tückisch ist, wenn man die Tonnen zu kneifen versucht und dann doch nicht reicht. Das bekommt Klaus deutlich zu spüren. Stefan, Norman und Martin kommen gut über die Startlinie. Es sieht erst so aus, als könne Stefan auch diese Wettfahrt für sich entscheiden, doch Martin bleibt im Heckwasser. Auf der Kreuz zum Lineal sind die beiden auch mal kurz gleich auf, Stefan kommt jedoch schneller um die 1. Dafür gelingt Martin die Schlußkreuz besser. Stefan orientiert sich Richtung Nordufer, Martin hat mit einem langen Schlag zum Südufer mehr Glück und kann sich bis ins Ziel an die Spitze setzen. Markus macht in der zweiten Hälfte der Wettfahrt drei Plätze gut und wird dritter, Holger vierter, Norman fünfter, Thomas sechster. Klaus rutscht von 3 über 5 auf 7. "Kneifen brinigt nix", notiert Sascha für ihn auf dem Ergebnisbogen. Mit Oskar, Michel und Philipp sind drei engagierte Nachwuchssegler in der Jugendklasse gestartet. Oskar holte den Jugendpokal. Alle zeigten ihr Potenzial. Das gilt auch für Anja, die ihren Rückstand zum Feld so weit verkürzen konnte, dass im nächsten Jahr spannende Durchgänge zu erwarten sind. Vorjahressieger Andreas Hofberger (jetzt Platz 4) reichte den Wanderpokal - die messingfarbene Schiffsglocke - an seinen Bruder Stefan Hofberger weiter. Stefans makellose Bilanz (viermal Erster!) ist selten in der Geschichte der Bestenermittlungen. Die dazugehörigen Urkunden wurden selten so charmant wie von Annika Bladt überreicht. Danke dafür! Hervorzuheben wäre noch, dass trotz des mitunter böigen Windes keine und keine gekentert ist. Das spricht für das Niveau, auf dem hier am Möhnesee gesegelt wird. So geht ein Regattawochenende voller Herzblut zuende – natürlich mit Suppe und Brot. Vielen Dank an Sascha Bladt für die Regattaleitung und seiner Frau Simone und dem YSM für die sensationelle Gastfreundschaft. Leider müssen wir noch mitteilen, dass Rolf Thöne, lange Segelwart im YSM, im Frühjahr verstorben ist. Nicht nur seine einmalige Art, uns zu Höchstleistungen anzuspornen, werden wir vermissen.

Die wichtigsten Regeln

Die wichtigsten Regeln 1. Segel links, das bringt's 2. Bist du im Lee, hast du Vorfahrt auf dem See 3. Berührst du Tonne oder Boot, musst du einmal *sofort* kringeln 4. Bei Überlapp zweier Boote im 3-Bootslängen-Kreis um eine Wendemarke, muss das äußere Boot das innere vorlassen. 5. Start-Signale: 6 Min, 5 Min, 4 Min, 1 Min, Start 6. Die Startlinie darf - auch in ihrer Verlängerung – vorm Start nicht überfahren werden. 7. Typische Wettfahrt: S-1-2-3 1-3 1-2-3-Z

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